Fritz Vahrenholt (* 8. Mai 1949 in Gelsenkirchen-Buer) ist ein deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler und Buchautor. Er war von 1991 bis 1997 Umweltsenator in Hamburg, danach ging er als Vorstand in Unternehmen der Erneuerbaren-Energien-Branche und war von 2012 bis 2019 Alleinvorstand der Deutschen Wildtier-Stiftung. 1998 wurde er zum Honorarprofessor im Fachbereich Chemie der Universität Hamburg ernannt.
Nach einigen beruflichen Stationen in der Umweltverwaltung des Bundes (Umweltbundesamt) und des Landes Hessen (Umweltministerium) wurde Vahrenholt 1984 im Alter von 35 Jahren vom Senat unter Bürgermeister Klaus von Dohnanyi zum Staatsrat (Staatssekretär) der Hamburger Umweltbehörde ernannt. 1990 wurde er von Bürgermeister Voscherau zum Chef der Senatskanzlei berufen und vertrat Hamburg bei den Verhandlungen über den Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.
1991 wurde er von der Hamburgischen Bürgerschaft auf Vorschlag von Bürgermeister Voscherau zum Umweltsenator gewählt. Er wurde 1993 wiedergewählt und schied, nachdem Voscherau im Oktober 1997 zurücktrat und eine rot-grüne Landesregierung gebildet wurde, ebenfalls aus dem Senat aus.
Vahrenholt wechselte im Februar 1998 in den Vorstand der Deutschen Shell AG und übernahm u.a. die neugegründete Sparte der Erneuerbaren Energien. (Näheres siehe Industrie -Shell) 2001 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der REpower Systems AG berufen, einem kleinem mittelständischen Windkraftunternehmen mit Sitz in Hamburg. Vahrenholt brachte das Windkraftunternehmen durch eine Kapitalerhöhung von 80 Millionen € im März 2002 an die Börse und verliess das Unternehmen, als es für 1,3 Milliarden € vom indischen Wettbewerber Suzlon 2007 übernommen wurde. (Näheres siehe Industrie REpower Systems) Von Februar 2008 bis Juli 2012 war er Vorstandsvorsitzender des neugegründeten RWE-Tochterunternehmens RWE Innogy GmbH. Mit jährlichen Investitionen von rd. 1 Milliarde Euro wurde das Unternehmen binnen 5 Jahren zu einem der führenden Investoren in Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke in Europa. (Näheres siehe Industrie RWE Innogy)
Im Alter von 63 Jahren, am 1. August 2012, wurde Vahrenholt vom Kuratorium der Deutschen Wildtier Stiftung zum Alleinvorstand gewählt. Am 19.12. 2019 wurde Vahrenholt wegen seiner klimawissenschaftlichen Position vom dreiköpfigen Präsidium der Stiftung entlassen.
Seit 1999 ist er Honorarprofessor im Fachbereich Chemie der Universität. Er ist des weiteren Mitglied der deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech.
Sein Bestseller „Seveso ist überall“ (1978) war eine der wirkmächtigsten Buchveröffentlichungen in den Anfangsjahren der Umweltbewegung. 2020 erschien sein Bestseller „Unerwünschte Wahrheiten“ ( zusammen mit Sebastian Lüning). In 2021 erschien das Buch „Unanfechtbar – Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutz im Faktencheck“ (ebenfalls mit Sebastian Lüning). Im Jahre 2023 veröffentlichte er sein Buch „Die grosse Energiekrise – und wie wir sie bewältigen können“, ebenfalls ein Spiegel-Bestseller.
Vahrenholt ist Aufsichtsratsvorsitzender der Aurubis AG, des größten europäischen Kupferherstellers, sowie Aufsichtsrat der Encavis AG, eines der größten Investoren in Erneuerbare Energien.
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